Die Eltern freuen sich sehr, wenn sie eine Nacht endlich durchschlafen können. Damit das Kind möglichst schnell einschläft, versuchen Eltern fast alles, was die Kleinen beruhigt und zum Schlafen bringt. Schlaflosigkeit bei Kindern wirkt sich auch auf die Eltern und der Rest der Familie aus. In den Schlaf stillen, Einschlaflieder singen, Rituale abhalten, Schlafprogramme durchgehen oder stundenlanges Danebenliegen – es gibt viele Methoden, damit das Kind endlich einschläft. Mit den folgenden, erprobten Tipps, wird dein Kind die Nacht ruhig durchschlafen können.
Pucken kann das Einschlafen beschleunigen
Vor allem die Kleinkinder und Babys fühlen sich ruhiger und geborgen, wenn sie zum Einschlafen in ein weiches Tuch gewickelt werden. Diese Methode heißt Pucken und soll den Babys helfen, ruhiger und tiefer zu schlafen. Diese Methode wird oft von den Hebammen empfohlen: Kinder sind es schon aus dem Mutterleib gewohnt, auf Dauer eine begrenzte Bewegungsmöglichkeit zu genießen. Für sie ist das Pucken deshalb nichts Befremdliches, sondern eher vertraut. Achte jedoch beim Pucken darauf, dass die Wickeltücher aus Wolle oder Baumwolle und nicht aus Synthetik sind, weil die Babys sonst darin zu sehr schwitzen würden. Auch eine zu enge Einwicklung ist nicht ratsam, weil es sonst zu Fehlentwicklungen kommen kann. Pucken soll nur zum Schlafen eingesetzt werden und eignet sich nicht für stundenlanges Einwickeln am Tag.
Aromatherapie als Einschlafhilfe bei Kindern
Der Mensch verwendete Lavendel und Lavendelöl schon vor über 6.000 Jahren als Heilpflanze. Lavendel wirkt beruhigend und ausgleichend auf den Körper und wird bei Kopfschmerz, Krämpfen, Asthma und Schlafstörungen eingesetzt. Auch Melissenöl weist ähnliche Wirkungen auf. Heutzutage schwören Eltern auf die heilende Wirkung der Lavendel- und Melisse Präparate und wenden diese als eine sanfte Aromatherapie bei Kindern an. Für Kinder ab einem Jahr kannst du ein paar Tropfen Öl mit ausreichend Wasser in ein Duftlämpchen geben. Danach die Lampe anlassen, allerdings nicht länger als eine Stunde. Für Babys solltest du eine Wasserschale vorbereiten, weil der Duft dadurch besser verdünnt wird. Einfach drei Tropfen Öl in eine Schüssel mit heißem Wasser geben und auf die Heizung stellen, damit es verdampft.
Feste Abendrituale als Einschlafhilfe
Wenn das Kind Probleme beim Ein- und Durchschlafen hat, kannst du konsequent bestimmte Abendrituale vor dem Zubettgehen einführen. Diese könnten wie folgt aussehen:
- Abendbrot
- Waschzeit
- dem Kind etwas zum Trinken anbieten
- Zähneputzen
- danach das Kind wickeln oder mit ihm zur Toilette gehen
- leise etwas vorsingen, vorlesen und mit dem Kind kuscheln
- das Kind ins Bett bringen
- gib ihm im Bett sein Lieblingskuscheltier
- eine „Gute Nacht“ wünschen.
- das Zimmer verlassen
Musik hilft beim Einschlafen
Musik kann dem Baby tatsächlich helfen, ruhiger zu werden und schneller einzuschlafen. Die Auswahl der dafür geeigneten Lieder bzw. Musikstücke ist hier sehr groß. Manche Eltern schwören auf „Mozart für Babies”, andere wiederum auf Platten mit Naturgeräuschen wie Meeresrauschen oder Vogelgezwitscher. Viele Babys schlafen schneller ein, wenn sie in den Schlaf von den leisen Hintergrundgeräuschen eines Föns, Wasserhahns oder Staubsaugers begleitet werden.
Sanft in den Schlaf schaukeln
Sanftes Wiegen oder Schaukeln beschleunigt bei Babys und Kleinkindern das Einschlafen. Die sanften Hin- und Her-Bewegungen erinnern sie an die Geborgenheit des Mutterleibs. Hirn- und Schlafforscher fanden heraus, dass ein leicht schaukelndes Bettgestell ein messbar schnelleres Einschlafen sogar bei Erwachsenen bewirkt. Viele Eltern sind deshalb von speziellen Wiegen und Schaukelbetten begeistert, die Babys durch ihre eigenen Körperbewegungen oder mittels automatischen Antriebs in schwingende Bewegungen versetzen.
Viele Einschlafhilfen wirken kontraproduktiv
Wenn ein Kind Einschlafprobleme hat und die Eltern Abend für Abend auf Trab hält, kann es manchmal einfach zu viel des Guten sein. Die zahlreichen Hilfsmittel können die Einschlafprobleme nur noch verschlimmern und zu Schlafstörungen bei Kindern führen. Das kommt in dem Fall vor, wenn das Kind durch zu viele Eindrücke des Tages nicht einschlafen kann, weil es diese nicht verarbeiten kann. Besonders wirkungsvoll sind konstante Einschlafrituale von bis zu 15 Minuten Länge, verschiedene, regelmäßige und entspannende Abläufe am Abend vor dem Schlafengehen sowie eine schlaffördernde, abgedunkelte, kühle und ruhige Schlafumgebung.