Der menschliche Körper braucht die Nachtruhe, um sich von den Strapazen des Tages zu regenerieren. Auch das Gehirn nutzt die Nachtpause dafür, die Erlebnisse und Informationen des vergangenen Tages zu verarbeiten und einzuordnen. Daher hat sowohl die Schlafdauer als auch die Schlafqualität einen großen Einfluss auf die körperliche und geistige Gesundheit. Die Schlafqualität ist zudem von der Schlafposition bzw. Schlafseite direkt abhängig und hat einen wesentlichen Einfluss auf die Regeneration. Wenn man auf der linken Seite schläft, so fördert man die Funktion verschiedener Organe, der Blutfluss wird begünstigt und die Verdauung unterstützt.
Welche ist deine bevorzugte Schlafposition?
Schläfst du lieber in der Rücken-, Bauch- oder in der Seitenlage? Die Seitenlage ist nicht nur eine der beliebtesten Schlafpositionen, sondern ist zudem auch besonders gesund.
Man sollte dabei aber einige Dinge beachten. In dieser Schlafposition sollte die Wirbelsäule möglichst neutral bleiben, was möglichen Verspannungen und Rückenschmerzen entgegenwirkt. Außerdem sollte man nicht mit dem Kopf auf den Händen, Armen oder Schultern schlafen, weil es dadurch zu Taubheitsgefühlen kommen kann. Wähle für diese Schlafposition das richtige Kopfkissen, damit der Kopf ausreichend gestützt wird und nicht nach unten absackt. Auch die Höhe des Kissens ist von großer Bedeutung für die Wirbelsäule.
Allerdings ist es nicht egal, auf welcher Seite du einschläfst. Das Schlafen auf der rechten Seite ist aus verschiedenen medizinischen Gründen nicht besonders vorteilhaft, dagegen haben die Seitenschläfer, die auf der linken Seite schlafen, den gesündesten Schlaf. Linksschläfer leben einfach gesünder als Rechtsschläfer! Das spricht dafür:
Anatomische Gründe
Auf der linken Seite des Körpers befinden sich Magen und Bauchspeicheldrüse. Ist deine Schlafposition auf deiner linken Seite, dann werden die Verdauungssäfte durch die Schwerkraft in die richtigen Bahnen gelenkt. Auf diese Weise kann die Bauchspeicheldrüse ihre Enzyme besser ausschütten, weil der Magen nicht im Weg „steht“ (es passiert aber, wenn du auf der rechten Seite liegst – der Magen drückt auf die Bauchspeicheldrüse). In dieser Schlafposition gelangen die Abfallprodukte leichter vom Dünn– in den Dickdarm. Bei den Rechtsschläfern wird zudem der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre gefördert und es entsteht ein Sodbrennen. Beim Schlafen auf der linken Seite fließt die Magensäure nicht in die Speiseröhre zurück.
- Das Lymphsystem wird gefördert
Schlafen auf der linken Seite wirkt sich positiv auf das Lymphsystem aus. Das Lymphsystem nimmt am Transport von wichtigen Nährstoffen wie Glukose, Proteine und anderer Stoffe Teil und reinigt den Körper gleichzeitig von Abfallstoffen, die durch die Lymphknoten gefiltert werden. Willst du den Transport der Abfallstoffe unterstützen, dann solltest du auf der linken Seite des Körpers schlafen. Auch die Milz, die für die Blutreinigung und die Ausführung der korrekten Lymphfunktion zuständig ist, befindet sich auf der linken Seite. Deswegen werden in dieser Schlafposition die Abfallprodukte mit dem Blut besonders schnell zu ihr transportiert.
- Links liegen nach dem Essen
Wenn du auf der linken Seite schläfst, ist dein Magen weniger verzerrt, was die Bauchschmerzen nach dem Essen verhindert. In dieser Schlafposition kann der Körper dann auch schweres Essen wesentlich leichter verdauen, die Durchfälle und Krämpfe sollen dadurch verhindert werden.
- Das Herz wird entlastet
Schlafen auf der linken Seite ist auch besser für unser Herz. Wenn du in dieser Seitenlage schläfst, unterstützt du die Pumpfunktion des Herzens auf eine simple und natürliche Art. Der Grund dafür liegt in der Position der Hauptschlagader – der Aorta – die vom Herzen nach links gebogen bis in den Bauch führt. Schläft man also auf der rechten Seite, dann muss das Herz das Blut gegen die Schwerkraft quasi “bergauf” transportieren bzw. pumpen. Das kann für das Herz mit der Zeit sehr anstrengend sein. Dazu kommt noch die Dauerbelastung, welcher der Körper in diesem Fall ausgesetzt ist. Im Endeffekt kommt es in dieser Schlafposition zu Schlafstörungen.
Auch die Schwangeren profitieren vom Schlafen auf der linken Seite: Insbesondere in der Zeit vor der Geburt ist die linke Schlafposition aufgrund des verstärkten Blutdruckes senkenden Wirkung die vorteilhafteste für die schwangeren Frauen.
Rechtsschlafen nicht immer negativ
Für manche jedoch kann das Schlafen auf der rechten Seite von Vorteil sein. Das betrifft zum Beispiel Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz. Auf diese Weise schützen sich die Patienten vor Beschwerden im Zusammenhang mit dem erweiterten Herzen. Schlafen sie nämlich auf der linken Seite, dann schlägt das Herz verstärkt gegen den Brustraum. Darüber hinaus konnte man beweisen, dass man bei manchen Herzkrankheiten die rechten Seite als Schlafposition wählen sollte, weil damit das Intervall zwischen den Herzschlägen erhöht wird. Die Wissenschaftler der Stony Brook University im US-Staat New York konnten beweisen, dass auch das Gehirn vom Seitenschlaf profitiert – seitlich schlafend werden chemische „Abfälle“ aus dem Gehirn geleitet. Bei Seitenschläfern wird es weniger wahrscheinlich, später einmal an Alzheimer oder Parkinson zu erkranken.
Bauch- oder Rückenlage
Schlafen in Rückenlage (Stern- und Soldatenstellung) verhindert Nacken– und Rückenschmerzen, der Reflux wird reduziert und die Falten im Gesicht minimiert. Diese Position fördert jedoch das Schnarchen und andere Atemprobleme.
Die Bauchlage („freier Fall“) soll zwar die Verdauung fördern, allerdings werden auf die Dauer alle vitalen Organe auf die Matratze „gedrückt“.
Was verratet die Schlafposition über dich
Die Schlafposition verrät Einiges über unsere Persönlichkeit, Gewohnheiten und Probleme. Es gibt viele unterschiedliche Schlafpositionen, entweder alleine oder mit Partner. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es eindeutig eine Beziehung zwischen Schlafposition und Persönlichkeit gibt. Die Körpersprache kommt nicht nur im Alltag zum Ausdruck, sondern auch dann, während wir schlafen. Es gibt fast so viele Schlafpositionen, wie Menschen, jeder schläft anders. Aber woran liegt das? Was sagt die Schlafposition über den Schlafenden aus?
Körpersprache im Schlaf
Obwohl sich alle Menschen in vielen Lebenslagen sehr ähnlich sind, so hat jeder Mensch seine individuellen Eigenschaften. Das betrifft vor allem den Körperausdruck, der von Mensch zu Mensch höchst unterschiedlich ist. Der Körperausdruck ist wie der Fingerabdruck: Man findet keine Körperhaltung, die es in genau gleicher Form auch bei einem anderen Menschen gibt. Im Körperausdruck offenbart sich der Mensch dahinter, es ist der Ausdruck seiner körperlichen und geistigen Verfassung. Dieser Körperausdruck während des Schlafs liefert ziemlich genaue Aussagen darüber, wie ein Mensch wirklich tickt und welche Charakterzüge und Verhaltensweisen ihn auszeichnen. Schon alleine der Begriff „Ausdruck“ bestätigt das: Ausdruck ist einfach “etwas, das nach außen gedrückt wird/zum Vorschein kommt”.
Die Schlafposition ist eine Art der Körpersprache
Den Körperausdruck kann man mit einem Spiegel zur Seele vergleichen. Dieser Begriff beinhaltet auch die Schlafposition bzw. eine Körperhaltung, die eine innere Haltung widerspiegelt. Im Klartext: Die Schlafposition lässt sich als eine Art Körpersprache definieren, die dadurch der Umwelt etwas offenbaren will. Manch einer wird es vielleicht nicht glauben, aber die Ausdruckspsychologie ist ein ganz seriöser Zweig der Wissenschaft innerhalb der Psychologie. Es macht also durchaus Sinn, wenn wir versuchen, die einzelnen Schlafpositionen zu deuten. Obwohl die Ausdruckspsychologie nicht so einfach zu erlernen ist, wie man dies vielleicht vermuten könnte, ist die Deutung der einzelnen Schlafpositionen relativ einfach. Es gibt eigentlich nur 6 Grundpositionen und auch nur 6 mögliche Charaktertypen, die den einzelnen Schlafpositionen zugeordnet werden können. Anhand der Schlafpositionen lässt sich leider kein kompliziertes Charakterprofil erstellen oder die individuelle Persönlichkeit beurteilen. Dafür müsste man noch viele weitere Körperausdrucksformen hinzuziehen. Allerdings lässt sich mithilfe der Schlafpositionsdeutung einen Menschen viel besser einschätzen.
Die 6 Schlafpositionen im Überblick
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen sechs Schlafpositionen. Allerdings gelten diese nur für die Haltung vor dem Einschlafen, die ständig wechselnden Positionen während des Schlafs sind für die Deutung der Körperhaltung nicht von Bedeutung. Am besten geeignet für die Interpretation ist zudem die Schlafposition, die ein einzelner Mensch einnimmt. Interpretationen der Schlafpositionen von Paaren liefern nur Informationen zu der Beziehung und nicht über die Einzelperson.
1. Baumstellung
Der Schlafende befindet sich in einer Seitenlage mit ausgestreckten, geschlossenen Beinen und mit einem geraden Rücken. Die Arme liegen seitlich am Körper, manchmal befindet sich eine Hand unter dem Kissen oder ist ausgestreckt. Etwa jeder sechste wählt diese Schlafstellung. Diese Position ist ein Ausdruck der Objektivität, die Personen gelten als entspannt und problemlos, sie sind in der Regel offen und verstehen sich mit allen gut. Sie fühlen sich wohl in Gruppen, sind vertrauensvoll und recht unschuldig.
2. Melancholische Position
Der Schlafende befindet sich in der Seitenlage, sein Rücken ist gerade, die Beine nach vorne gebeugt. Seine Arme sind in Richtung Stirn gestreckt, eine Hand kann sich unter dem Kissen befinden. Diese Lage wählten 13% der Probanden. Es handelt sich dabei um komplexere Persönlichkeiten, die zwar freundlich und offen, doch gleichzeitig auch zynisch sind. Entscheidungen fallen ihnen schwer, aber wenn sie zu einem Schluss kommen, dann kann sie kaum jemand davon abhalten.
3. Embryostellung
Hier befindet sich die Person ebenso in einer Seitenlage, mit angewinkelten Beinen bis zur Brust, die Arme sind verschränkt oder werden in der Nähe der Beine gehalten. Diese Stellung nennt sich so, weil sie der eines Baby‘s im Mutterleib ähnelt. Bei manchen Personen kann sich ein Arm unter dem Kissen befinden. Fast die Hälfte aller Menschen schläft so – rund 41 % bevorzugen diese Schlafposition, darunter doppelt so viele Frauen wie Männer. Diese Körperstellung verrät eine gewisse Empfindlichkeit und Emotionalität. Personen, die eine solche Position beim Einschlafen einnehmen, erleben meist intensive Beziehungen. Obwohl sie anfangs schüchtern sind, entspannen sie sich, sobald sie mit den Mitmenschen bekannt sind. Es sind meist freundliche, zärtliche Menschen, die Angst haben, von anderen verletzt zu werden.
4. „Der freie Fall“
Bei dieser Stellung schaut die schlafende Person so aus, als ob sie gerade vom Himmel gefallen wäre: Man befindet sich in der Bauchlage, der Kopf liegt seitlich, eine Hand befindet sich unter oder über dem Kissen. Bei einem Test schliefen etwa 7 % von den 1000 Probanden in dieser Stellung. Persönlichkeitsmäßig sind es meist sehr intensive, offene, unverfrorene und sensible Menschen, die die Freiheit lieben und sich von den anderen ungern etwas sagen lassen. Mit Kritik können sie nur schwer umgehen.
5. Wie ein Soldat
Etwa 8 % schlafen in dieser Stellung:
- Rückenlage
- Kinn nach oben
- geöffnete Beine (schulterbreit)
- beide Arme neben dem Körper ausgestreckt.
Diese Personen sind sehr zurückhaltend und verschwiegen, starke Gefühle sind ihnen fremd. Sie sind auch schwer durchschaubar. Sie lieben das Ungewöhnliche und haben meist große Ziele vor Augen. Beziehungen zu anderen sind ihnen wichtig, sie sind treue Partner und schützen ihre Familie und Freunde.
6. Wie ein Stern
Die Schlafenden befinden sich in Rückenlage und umarmen teilweise oder ganz das Kissen. Die Beine bleiben leicht abgewinkelt oder sind ausgestreckt. Nur ca. 5 % schlafen in der Sternstellung. Was diese Personen auszeichnet, ist vor allem die Hilfsbereitschaft, sie sind auch gute Zuhörer bei Problemen der anderen. Sie können zudem gute Freunde sein, sie genießen es auch, selbst im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.
Die gesündesten Schlafpositionen sind die Embryo-, Baum– oder die melancholische Position. In der Seitenlage zu schlafen, reduziert den Druck auf das Herz und die anderen lebenswichtigen Organe. Schlafen in Rückenlage (Stern- und Soldatenstellung) bringt keine ausreichende Entspannung in der Nacht. Rückenlage fördert zudem das Schnarchen und andere Atemprobleme. Die Bauchlage („freier Fall“) soll zwar die Verdauung fördern, allerdings werden auf die Dauer alle vitalen Organe auf die Matratze „gedrückt“.