Kinder lieben Abendrituale, weil sie ihnen helfen, schneller einzuschlafen und sie sich dadurch sicher und geborgen fühlen. Die jüngeren Kinder schätzen vor allem die abendlich vorgesungenen Schlaflieder, die ein wichtiger Bestandteil des Abendrituals sind. Babys und Kleinkinder ziehen immer die vertraute Stimme der Eltern den CD-Liedern vor, weil sie ihnen ein Gefühl von Wärme, Liebe, Vertrautheit und Zärtlichkeit gibt. Früher war es für frischgebackene Eltern eine vollkommen normale Sache, dem Kind zum Einschlafen ein Wiegenlied vorzusingen. Das brachte nicht nur dem Baby eine Beruhigung, sondern auch die Muttis und Papis fühlten sich durch die liebevolle Interaktion beruhigt. Heutzutage assoziieren die Eltern den Gesang leider mit altmodischen Erziehungsmaßnahmen, die überflüssig seien.
Warum es sich lohnt, ein Nachtlied selbst zu singen
Etwa 22 Wochen nach der Befruchtung der Eizelle ist das Hörvermögen des Babys im Mutterleib schon funktionsfähig. Im Klartext heißt es, dass das Ungeborene schon während der Schwangerschaft die Geräusche, und insbesondere die Stimme der Mutter, wahrnehmen kann. Es erkennt und speichert sogar die Sprachfrequenz und Melodie ab, damit es nach der Geburt die Mutter leichter erkennen kann. Diese Stimme bedeutet für das Baby Sicherheit und Schutz. Das Baby fühlt sich dadurch sicherer und geborgen, was auch deshalb wichtig ist, weil kleine Babys noch nicht weit sehen können. Schon deswegen lohnt es sich, bereits Säuglingen etwas leise anzustimmen. Die sanfte Stimmfärbung der Mutter beruhigt das Kind und im Endeffekt kann es schneller einschlafen.
Das Vorsingen tut dem Kleinen und den Eltern gut
Summen und Singen wirken sich positiv auf die Gesundheit aus. Es kommt dabei zu einer verstärkten Endorphin-Ausschüttung und im Gehirn kommt es zu zahlreichen Entspannungsprozessen – die flüchtigen Beta-Wellen nehmen ab, während die gedämpften Alpha-Wellen zunehmen. Der ganze Körper des Sängers entspannt und beruhigt sich beim Vorsingen. Dem eigenen Kind etwas vorzusingen hat also für beide Seiten eine positive Wirkung.
Auf die Rhythmik kommt es an
Der Inhalt eines Schlafliedes ist dabei nicht so wichtig, wie die Rhythmik des Liedes. Bevor das Baby den textlichen Inhalt eines Schlafliedes wahrnehmen kann, nimmt es zunächst nur den Rhythmus wahr. Für das Kind besteht das Lied aus der phonetischen Struktur. Dabei gilt: Je rhythmischer und einprägsamer, desto lieber hört sich das Kind ein Lied an. Die meisten Schlaflieder bestehen deshalb aus leicht verständlichen Reimen. Die einzelnen Strophen des Schlafliedes folgen eher monoton und gleichbleibend nacheinander. Auf diese Weise kommt das kindliche Gehirn langsam und effektiv zur Ruhe. Die äußeren Reize werden immer weniger und das Baby hat nicht das Gefühl, etwas Bedeutendes zu verpassen.
Verlässliche Rituale und Vorsingen
Beim Vorsingen eines Wiegenliedes ist für das Baby die sich wiederholende Ton-Abfolge von Bedeutung. Wenn du ein bestimmtes Lied deinem Baby immer wieder regelmäßig vor dem Schlafengehen vorsingst, desto fester verknüpft sich das Erleben im Gehirn mit dem Schlaf. Das Kind weiß dann mit der Zeit instinktiv, dass es jetzt Zeit fürs Bett ist.
So singst du dein Baby in den Schlaf
Beim Vorsingen am Abend solltest du für eine friedvolle Atmosphäre sorgen und das Kind sanft ins Bettchen legen. Dann stimmst du das erste Lied an und guckst das Kind dabei an. Beim zweiten Lied lehnst du dich zurück, sodass dich dein Baby noch wahrnehmen kann. Den Blick vom Kind abwenden, damit es sich nicht mehr angesprochen fühlt. Danach gemütlich und sanft drei oder vier Schlaflieder vorsingen.
Dabei ist eine entspannte und zuversichtliche Stimmung besonders wichtig. Ist das Baby eingeschlafen, dann kannst du das Zimmer leise verlassen.
Die 10 schönsten Schlaflieder
2. La Le Lu
4. Weißt Du, wie viel Sternlein stehen
5. Sandmann
8. Wer hat die schönsten Schäfchen
9. Alles still
10. Abendstille