Die Probleme der Kinder beim Ein- und Durchschlafen sind keine Seltenheit. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass etwa 20–25 % aller Kleinkinder Probleme mit dem Durchschlafen haben, rund 12 % leiden sogar an schweren Schlafstörungen. Die Ursachen für die Schlafprobleme bei Kindern können verschiedenen Ursprung haben. Bis die Kleinen etwa 5 Jahre alt sind, ist es ganz normal, dass sogenannte Schlafstörungen bei Kindern auftreten wenn sie nachts ab und an aufwachen. Allerdings spricht man nicht bei jedem Schlafproblem von einer Störung. In den ersten sechs Lebensmonaten spricht man noch nicht von Schlafstörungen, weil zu dieser Zeit das Baby noch seinen Schlaf-Wach-Rhythmus erst entwickeln muss. Im fortschreitenden Alter verändert sich der kindliche Schlaf weiterhin. Manchmal halten sich die Schlafprobleme hartnäckig und die Gesundheit und Entwicklung des Kindes kann dadurch beeinträchtigt werden.
Wann spricht man von Schlafstörungen bei Kindern?
Im Kindes- und Jugendalter kommt es am häufigsten zu folgenden Schlafstörungen:
- Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnien),
- Aufwachstörungen (Parasomnien, mit besonderen Phänomenen verbundenes nächtliches Erwachen),
- Schläfrigkeit und Tagesmüdigkeit (Hypersomnie).
Ein vorübergehendes Schlafproblem wird zu einer Schlafstörung, wenn sich ein bestimmtes Problem über einen längeren Zeitraum regelmäßig und häufig zeigt. Wenn dein Kind älter als sechs Monate ist, solltest du dir in folgenden Fällen Gedanken machen:
- wenn dein Kind an mindestens vier Nächten in der Woche dreimal oder öfter pro Nacht aufwacht
- wenn es beim nächtlichen Aufwachen länger als 20 Minuten wach bleibt
- wenn das Kind nur mit dir wieder einschlafen kann.
Wurde ein Schlafproblem erkannt, dann lässt es sich in der Regel mit etwas Geduld und Konsequenz aus der Welt schaffen. In manchen Fällen reicht ein gut strukturierter Tagesablauf mit festen Schlafenszeiten, Einschlafritualen und Bettroutinen aus. Ob eine ärztliche Behandlung bei jeder Schlafstörung notwendig ist, hängt immer davon ab, ob das Problem beide Seiten – Kind und Eltern – belastet und wie sehr es den Alltag der Familie beeinträchtigt.
Behandlungsmöglichkeiten von Schlafstörungen bei Kindern
Schlafstörungen, die keinen organischen Ursprung haben, lassen sich im Kindes- und Jugendalter in der Regel gut behandeln und verschwinden einfach während der Behandlung bei vielen betroffenen Kindern. Wie eine Behandlung der Schlafstörung aussehen soll, hängt immer von der Ursache ab. Wichtig bei einer Therapie von Schlafstörungen ist eine genaue Aufklärung der Eltern und der Kinder über das individuelle Störungsbild, über die entsprechende Schlafhygiene, potenzielle entwicklungsspezifische Ängste der Kleinen sowie auch über das Bild eines normalen Schlafes in diesem Alter. Vor allem eine angemessene Schlafhygiene trägt zu einem regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus und förderlichen Schlafgewohnheiten bei.
Bei vorliegenden körperlichen Ursachen wie z.B. Schnarchen oder Schlafapnoe durch Polypen oder vergrößerte Rachenmandeln oder auch bei psychischen Störungen (z.B. Depressionen) sollten diese immer vorrangig behandelt werden. Psychotherapeutische Maßnahmen können da in manchen Fällen behilflich sein.
Körperliche Beschwerden verursachen oft Schlafprobleme
Falls Kinder, die man bisher als gute Schläfer einstufen konnte, plötzlich nachts aufwachen, könnten dafür auch akute Krankheiten, Schmerzen und Fieber verantwortlich sein. Dauerhafte Schlafprobleme können auch organische Ursachen haben, das könnten zum Beispiel chronische Erkrankungen, Allergien oder eine Verengung der Atemwege sein. Schlafprobleme können zudem Kinder betreffen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind und ihre Schlafposition nur schwer verändern können. Zu den anderen Handicaps lassen sich Epilepsie- oder Muskelerkrankungen hinziehen – sie können ebenfalls den Schlaf negativ beeinflussen. Deshalb ist es wichtig, bei dauerhaften Schlafproblemen immer den Kinderarzt zu Rate ziehen, damit er feststellen kann, ob organische Ursachen vorliegen.
Äußere Faktoren können schlafraubend wirken
Bestimmte äußere Faktoren wie grelles Licht, Lärm, zu hohe Zimmertemperatur, keine frische Luft im Schlafzimmer oder zu schwere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen können den kindlichen Schlaf stören. Kurz vor dem Zubettgehen sollte das Kind von äußeren Störfaktoren wie Fernsehen und Computerspielen möglichst ferngehalten werden, weil sie sich negativ auf das Schlafverhalten auswirken.
Methoden und Tipps gegen Schlaflosigkeit bei Kindern
Jeder von uns kennt das Gefühl, wenn man sich in der Nacht unruhig im Bett hin und her wälzt und einfach keine Ruhe findet. Dieses Problem betrifft jedoch nicht nur Erwachsene, auch Kinder können unter Schlaflosigkeit leiden. Schlafen Kinder während der Nacht schlecht, dann leidet meist die ganze Familie darunter. Vor allem dann, wenn sich das Kleinkind ein Zimmer mit Bruder oder Schwester teilt. Um dagegen effektiv vorzugehen, gibt es einige Methoden und Tipps, damit Kinder wieder zu einem gesunden und ruhigen Schlaf finden.
Schlafbedürfnis bei Kindern ist höchst individuell
Die Eltern können in der Regel nur schlecht einschätzen, ob ihr Kind gut schläft oder nicht. Das Schlafbedürfnis bei Kindern ist eine sehr individuelle Angelegenheit und verändert sich zudem schnell. Mithilfe der Eltern kann allerdings jedes Kind lernen, wie es die Nacht problemlos durchschlafen kann. Von den Schlafstörungen bzw. Schlaflosigkeit sind ungefähr 30 % aller Kinder im Vorschulalter betroffen. Zum Glück handelt es sich in den meisten Fällen lediglich um temporäre Störungen, die für das Kind zwar nicht direkt gesundheitsschädlich sind, aber doch eine psychische Belastung für Kind und Familie sein können. Falls dein Kind überdurchschnittlich lange braucht, um einzuschlafen, es unter Albträumen leidet oder sich weigert, alleine ins Bett zu gehen, können dafür unterschiedliche Gründe verantwortlich sein. Die Ursachen für eine Schlafstörung können sehr unterschiedlich sein. Generell spricht man hier von zwei Hauptgründen für die Schlaflosigkeit:
- falsche Schlafgewohnheiten
- psychische oder körperliche Belastungen
Es gibt einige einfache Einschlafhilfen, welche du gegen Schlafstörungen und Folgebeschwerden bei Kindern anwenden kannst:
Dem Kind etwas vorlesen
Sorge bei deinem Kind um eine ruhige Atmosphäre vor dem Schlafengehen und lese ihm eine Geschichte vor. Das Licht im Schlafzimmer anlassen, mit dem Kind leise sprechen, etwaige Überreizungen verhindern – all das bewirkt, dass sich dein Kind wohlfühlt und schneller den Schlaf findet. Darüber hinaus finden auch beliebte Schlaflieder immer wieder anklang bei den Kindern.
Schlafgewohnheiten schaffen
Eine tägliche Schlafroutine ist wichtig und hilft gegen Schlaflosigkeit bei Kindern. Achte daher auf regelmäßige Schlafgewohnheiten, dieselben Schritte sollten immer zur gleichen Uhrzeit durchgeführt werden. Auf diese Weise passt sich die biologische Uhr des Kindes an und es bekommt einen stabilen Lebensrhythmus.
Nur leichte Kost vor dem Schlaf
Bereite für das Kind ein leichtes Abendessen zu, damit es schnell verdaut werden kann. Verzichte dabei möglichst auf zu viele Kohlenhydrate (z.B. Zucker), weil diese Energie liefern. Das betrifft auch koffeinhaltige Getränke, wie zum Beispiel Cola.
Die Reize reduzieren
Vor dem Schlafen sollte das Kind nicht zu ausgiebig spielen, weil die Spiele zu viele neue Reize bringen und das Kind dadurch überreizt werden kann.
Möglichst früh ins Bett
Der tägliche Schlafbedarf beträgt bei Kindern zwischen 9 und 10 Stunden und deshalb sollten sie früh ins Bett gehen. 20.00 Uhr ist dafür eine gute Zeit.
Beruhigende Gegenstände im Kinderbett
Gib dem Kind etwas ins Bett mit, was ihm gefällt und es die ganze Nacht lang bei sich haben kann. Auf diese Weise assoziiert dein Kind diesen Gegenstand mit Schlafen und es bekommt deshalb weniger Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen.
Den Schlafraum vorbereiten
Das Schlafzimmer sollte möglichst dunkel und ruhig sein, weil es die biologische Uhr positiv beeinflusst. Wenn es dunkel ist, bedeutet es für das Gehirn, dass es Zeit zum Schlafen ist. Allerdings ist eine absolute Dunkelheit eher kontraproduktiv: Man sollte dem Kind ein kleines Nachtlicht oder geöffnete Zimmertür lassen, damit es sich nicht ganz alleine fühlt und sich im Zimmer orientieren kann.
Abendliche Kuschelrunde
Lass dem Kind am Abend noch einmal die „Nähe tanken“. Das kann zum Beispiel ausgiebiges Kuscheln beim Vorlesen sein. Dabei kannst du das Kind auf den Schoß oder in den Arm nehmen.