Was für ein Schlaftyp man ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Es gibt Menschen, die erst mittags richtig wach werden und dafür nachts aktiv sind und die Nacht zum Tag machen. Andere wiederum können schon am frühen Morgen aus dem Bett, werden dafür aber nach Sonnenuntergang immer mehr müde. Ob ein Mensch “Eule” oder “Lerche” ist, ist meist genetisch bedingt. Für jeden von uns tickt die sogenannte innere Uhr, und zwar nicht nur im Gehirn (im suprachiasmatischen Nucleus, einem Neuronenbündel). Jedes menschliche Organ besitzt eine solche „Uhr“, die den Takt angibt, sogar jede Körperzelle gibt den persönlichen Schlaf- und Wachrhythmus vor. Bei etwa 70% der Bevölkerung liegt der Schlaf-Wach-Rhythmus im Mittelfeld, sie sind zur Hälfte Eulen und zur Hälfte Lerchen. Nur jeweils 15% können sich entweder als Eulen oder als Lerchen bezeichnen. Im Laufe des Lebens unterliegt die innere Uhr einer Veränderung. Die Kleinkinder sind schon oft am frühen Morgen putzmunter, im Teenageralter entwickeln sie sich oft zu ausgesprochenen Langschläfern. Die Situation entwickelt und verändert sich während des Erwachsenenlebens – ältere Menschen sind eher Frühaufsteher.
Gegen die innere Uhr leben
Nicht jeder hat eine komfortable Situation und lebt nach seiner inneren Uhr. Manche Menschen müssen gegen den inneren Taktgeber leben, obwohl man sich daran nicht vollständig gewöhnen kann. Der Rhythmus steckt einfach in unseren Genen, etwa wie die Augen- oder Haarfarbe. Menschen, die nachts arbeiten müssen, leben so gut wie immer gegen den eigenen Taktgeber. Damit wird sich der Körper nie vollständig abfinden können. Der Grund dafür liegt vor allem in der Tatsache, dass unser Schlafbedürfnis unter anderem vom Tageslicht abhängig ist. Mit künstlichem Licht können wir das nicht ausgleichen. Wenn es abends dunkel wird, schüttet der Körper das Schlafhormon Melatonin aus und wir werden schläfrig. Noch schlimmer dran sind die Schichtarbeiter. Die nachtaktiven Teenager, die früh morgens aktiv sein müssen, kämpfen permanent gegen ihre innere Uhr an. Deshalb werden immer wieder Forderungen von manchen Experten lauter, zumindest den Schulunterricht später beginnen zu lassen. Am frühen Morgen ist die Konzentration und Lernfähigkeit der müden Jugendlichen fast nicht vorhanden.
Lang- oder Kurzschläfer?
Nicht nur die innere Uhr bleibt höchst individuell, sondern auch die Schlafdauer, die ein Mensch braucht. Die meisten Menschen schlafen im Schnitt 7 bis 8 Stunden pro Nacht. Diejenigen, die weniger als 6 Stunden schlafen, gelten als Kurzschläfer. Bei 9 und mehr Stunden Schlaf pro Nacht gilt man als ein Langschläfer. Woran liegt diese Bandbreite? Man vermutet, dass die Kurzschläfer zwar etwas kürzer, dafür aber um einiges effektiver schlafen, und ihre Tiefschlafphasen die gleiche Länge haben, wie die von Langschläfern. Langschläfer schlafen im Allgemeinen etwas leichter und sie träumen dafür viel mehr, als die Kurzschläfer. Das Schlafbedürfnis wird mit dem Alter immer weniger: so schlafen Säuglinge noch bis zu 20 Stunden, alte Menschen dafür kommen oft nur noch mit 5 Stunden Schlaf aus.
Schlafmangel kann sogar gefährlich sein: Wer chronisch zu wenig schläft und gegen seine innere Uhr ankämpft, der lebt gefährlich und ungesund. Menschen, die wenig und unregelmäßig lang schlafen, haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Diabetes. Beim Schlafmangel werden außerdem die Abwehrkräfte des Immunsystems immer schwächer.
Schlaftyp erkennen
Je nach Tageszeit wenden die Schlafforscher die Namen nacht- und tagaktiver Vögel auf Menschen an. Eulen gehen aufgrund mangelnder Müdigkeit in der Regel erst spät ins Bett, dafür haben sie morgens erhebliche Anlaufschwierigkeiten. Lerchen gehen in der Regel früher ins Bett und erledige viele Aufgaben am Morgen.
Woran man den Schlaftyp Eule erkennt
- Eulen sind eher abends aktiv
- morgens sind sie quasi chronisch müde, was zum Teil auf Schlafprobleme zurückzuführen ist
- sie gehen extrovertiert auf ihre Umwelt zu
- die Langschläfer/Spätaufsteher kommen meistens mit dem Schichtdienst sehr gut zurecht
- was die sportlichen Aktivitäten und den Sex betrifft, bevorzugen die Eulen die Nachmittag- oder Abendstunden.
Tipp: So machen Eulen das Beste aus ihrem Tag
- gleich nach dem Aufstehen ein großes Glas Wasser trinken, damit der Kreislauf in Schwung kommt
- das Fenster aufmachen und ein paar Dehnübungen durchführen, damit man besser in die Gänge kommt.
Woran man den Schlaftyp Lerche erkennt
- ein Morgentyp, der abends schnell müde wird und im Durchschnitt etwa 1,5 Stunden früher zu Bett geht als eine Eule
- tagsüber fühlen sie sich frisch, deswegen bevorzugen sie Sport und Sex schon früh am Morgen.
Tipp: So können Lerchen das Beste aus dem Tag machen
- einfach die Power am Morgen nutzen, um möglichst viele Aufgaben zu erledigen, die du dir vorgenommen hast
- am Abend sollten sich die Lerchen erholen, indem sie zum Beispiel ein Buch lesen oder den Tag ruhig ausklingen lassen.
Fazit Schlaftypen
Der Unterschied zwischen Lerchen und Eulen liegt in der inneren Uhr, die bei diesen beiden Typen einfach anders tickt. Diese innere Uhr ist genetisch festgelegt und nicht veränderbar, auch wenn manche versuchen, dagegen anzukämpfen. Die innere Uhr ist in jeder Zelle des Körpers für die Stoffwechselvorgänge des Körpers verantwortlich und synchronisiert ihren Ablauf. Darauf, ob man eine Eule oder eine Lerche ist, haben wir keinen Einfluss. Jeder sollte seinen eigenen Zeittypus ernst betrachten und danach leben – verändern können wir ihn sowieso nicht.