Mit dem Begriff „Schlaf“ werden viele Mythen in Verbindung gebracht, die Ratschläge zu diesem Thema nehmen kein Ende. Du sollst dich jedoch von den ganzen Einschlafmythen nicht beirren lassen - Schlafmythen tauchen nämlich immer wieder auf und werden gern weitererzählt, was sie allerdings nicht unbedingt wahrer macht. Was tatsächlich hinter den Mythen steckt, erfährst du hier:
- Sekundenschlaf kannst du mit frischer Luft und lautem Radio locker vermeiden. Der sogenannte Sekundenschlaf ist der Grund für viele Verkehrsunfälle. Laut Statistik entsteht jeder vierte tödliche Unfall durch Sekundenschlaf. Um den zu vermeiden, bringt es aber nichts, die Fensterscheibe runter zu kurbeln oder das Radio lauter zu stellen. Viel vernünftiger und sicherer ist es, das Auto auf einer Raststätte oder einem Parkplatz abzustellen, sich etwas zu bewegen, einen Kaffee zu trinken oder ein Nickerchen zu halten.
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Der Schlaf vor Mitternacht ist besonders gesund. Das stimmt, wenn auch nur bedingt. In der Tat fällt der Mensch nur vor Mitternacht in die erholsame Tiefschlafphase. Aber Vorsicht: Der Begriff „Mitternacht“ bedeutet nicht die Uhrzeit Mitternacht, also 0:00 Uhr, sondern die sogenannte biologische Mitternacht, die auf etwa drei Uhr nachts fällt.
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Das Vorschlafen funktioniert. Dieser Mythos funktioniert nur unter bestimmten Voraussetzungen: Das Vor- oder Nachschlafen sollte innerhalb eines Tages stattfinden. Wenn man zum Beispiel am Abend eine ausgedehnte Party feiern will, dann sollte man schon am Nachmittag ein Nickerchen halten. Du kannst den verpassten Schlaf auch am Wochenende nicht aufholen. Nach einer stressigen Woche, in der du weniger geschlafen hast, als du tatsächlich brauchst, steckst du tief im Schlafdefizit. Länger Ausschlafen am Wochenende wird es jedoch leider nicht wieder richten. Zu wenig Schlaf ist nicht aufholbar und auf lange Sicht schwächt es dein Gedächtnis.
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Mindestens acht Stunden Schlaf pro Nacht müssen es sein. Das ist eine höchst individuelle Sache und jeder muss es für sich entscheiden, wie viele Stunden Schlaf er braucht. Ein Durchschnittseuropäer schläft im Schnitt etwas mehr als sieben Stunden. Manche Menschen brauchen aber auch nur fünf, andere wiederum neun oder zehn Stunden, um sich morgens wieder fit und ausgeschlafen zu fühlen. Obwohl heutzutage 8 Stunden das Nonplusultra sind, hatten früher unsere Vorfahren zwei Schlafeinheiten pro Tag: Nach der Arbeit machten sie ein 4-Stunden-Nickerchen. Danach wurden die sonstigen Hausarbeiten erledigt, die Zeit mit Familie und Freunden verbracht, bevor man sich für weitere 4 Stunden hingelegt hat. Heutzutage sind aber zwischen fünf und acht Stunden Schlaf ganz normal. Beim Schlafen kommt es also nicht auf die Dauer, sondern auf die Qualität der Nachtruhe an. Gefragt ist vor allem eine gute Schlafhygiene. Du sollst also alle Störfaktoren aus deinem Schlafzimmer verbannen, abends nicht mehr schwer und fett essen und einen regelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus einhalten.
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Gähnen bedeutet, dass du schläfrig bist. In der Regel bedeutet Gähnen, dass man müde ist. In der Tat weiß man jedoch nicht genau, was der Grund für Gähnen ist und warum es so ansteckend ist. Wir wissen nur, dass Gähnen reflexartig geschieht und es muss nicht unbedingt ein Anzeichen für ein erhöhtes Schlafbedürfnis sein.
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Spät am Abend zu essen stört den Schlaf. Das ist relativ und es kommt dabei vor allem darauf an, was man vor dem Schlafengehen isst. Vor der Nachtruhe komplexe Kohlenhydrate und ein wenig Fett zu sich zu nehmen deckt den Verbrauch über die Nacht ab und beeinflusst den Schlaf nicht. Ausgedehnte und schwere Mahlzeiten fördern allerdings das Einschlafen nicht. Das betrifft auch den Alkohol: Bei Schlafproblemen solltest du ohne Promille ins Bett gehen. Nach einem Glas Wein kannst du zwar schneller einschlafen, der Alkohol stört jedoch den natürlichen Verlauf von Tief- und Traumphasen.
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Wenn du müde bist, dann musst du früh ins Bett. Das hört man von den Menschen oft: Ich bin müde und ich muss heute früh ins Bett gehen! Dabei sollte man jedoch genau zwischen den Begriffen "Schläfrigkeit" und "Müdigkeit" unterscheiden können. Müde wird man, wenn man körperlich oder geistig erschöpft ist und wenn ein Energiemangel vorliegt. Das kann etwa durch Schlafmangel, eine Erkrankung oder Schwangerschaft passieren. Schläfrigkeit überkommt dich, wenn du zum Beispiel zu wenig Schlaf bekommen hast. Es ist daher wichtig, seinen Bedürfnissen auf den Grund zu gehen, damit du deinem Körper genau das gibst, was er zu diesem Zeitpunkt braucht.
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Der Vollmond raubt uns den Schlaf. Dafür gibt es keinen wissenschaftlich erklärbaren Zusammenhang. Wer jedoch schon mal in einer Vollmondnacht wach lag, der kann daraus fälschlicherweise solche Schlüsse ziehen. Hast du einen sensiblen Schlaf, dann solltest du den Mondkalender besser ignorieren und lieber das Schlafzimmer verdunkeln.
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Schäfchen zählen beruhigt und hilft beim Einschlafen. Du kannst es auch mit Giraffen oder mit beruhigenden Szenen versuchen. Solche Entspannungstechniken und Rituale helfen tatsächlich beim Einschlafen und stoppen die kreisenden Gedanken. Was du dir vor dem Einschlafen vorstellst, ist zweitrangig, solange du damit erfolgreich bist.