Vorschlafen: Funktioniert es wirklich? – Fakten und Tipps

    Ein regelmäßiger und gesunder Schlaf ist eine Voraussetzung, um gesund und leistungsfähig zu sein. Schlafmangel führt dagegen zu Leistungsabfall, man wird gereizter, weniger belastbar und reagiert langsamer. Wenn du allerdings vorhast, "vorzuschlafen", um kurze Nächte auszugleichen, dann irrst du dich leider. Das sogenannte Vorschlafen ist nämlich nur bedingt möglich. Menschen, die in Schichtarbeit oder Bereitschaftsdienst tätig sind, versuchen ihr Schlafdefizit durch "Vorschlafen" zu reduzieren. Die Schlafforscher sind da jedoch eher skeptisch. Der Grund dafür liegt darin, dass man dann meistens tagsüber oder in den frühen Abendstunden versucht vorzuschlafen, was den Schlafrhythmus des Menschen völlig durcheinanderbringt. Die Unterbrechungen machen den wichtigen Tiefschlaf fast unmöglich, was die tatsächliche Erholung um Einiges mindert. Genauso wenig bringt die Methode "Auf Vorrat schlafen", weil der Körper die Erholung nicht speichern kann und du wirst genau so müde sein, wie ohne das Vorschlafen. Nur einige wenige Menschen sind in der Lage, über ihr individuelles Bedürfnis hinaus schlafen zu können. Dieser Schlaf besteht jedoch vor allem hauptsächlich aus dem sogenannten Traumschlaf. Diese Schlafphase ist jedoch nicht besonders erholsam, weil das Gehirn dabei ziemlich aktiv bleibt. Auf eine längere Sicht gesehen kann es zu Verstimmungen und sogar zu Depressionen führen.

    Vorschlafen – nur ein Mythos?

    Wenn man den Schlaf mit einem Konto vergleicht, dann sollte man sich im Klaren sein, dass man dort kein Guthaben anhäufen kann. Dir bleiben zwei Möglichkeiten offen – entweder setzt du dein Schlafkonto auf null, indem du ausreichend schläfst, oder du machst „Schulden“, wenn du zu wenig schläfst. Viele Menschen leiden unter Schlafmangel, einige davon sind sich dessen sogar nicht bewusst. Sie denken jedoch, dass sie sich eine Abhilfe durch Vorschlafen holen. Die Tatsache ist jedoch, dass man durch Vorschlafen seinen bereits angehäuften „Schuldenberg“ nur ein wenig reduziert und sich deshalb etwas leistungsfähiger fühlt. Du sammelst also keine neuen Reserven, sondern du füllst die alten Schlafreserven wieder auf. So gesehen ist es im Endeffekt kein Vor-, sondern eher ein Nachschlafen. Das Vorschlafen ist also definitiv nicht möglich und bleibt ein Mythos.

    Die innere Uhr beachten

    Wie entsteht überhaupt das Bedürfnis, vorzuschlafen? Die Schuld daran ist die innere Uhr und die falschen Schlafzeiten, die der Mensch durch die Arbeit oder die Verpflichtungen des Alltags immer wieder verschiebt. Der Tag fängt bei vielen Menschen viel früher an, als es die innere Uhr vorgesehen hat. Deshalb hat deine innere Uhr oft eine Verspätung. Auch die Lichtverhältnisse spielen dabei eine wichtige Rolle: Am Tag bekommt man oft zu wenig Licht, abends dagegen wieder um einiges mehr. Du gehst deshalb zu spät ins Bett und durch den frühen Arbeits- oder Schulbeginn schläfst du einfach zu wenig. Wenn du jedoch versuchst, einmal früher schlafen zu gehen, spielt die innere Uhr nicht mehr mit und du kannst nicht einschlafen oder wachst in der Nacht immer wieder auf.

    Was ein Mittagsschläfchen bringt

    Im ausgeruhten Zustand bist du in der Lage, mit einem Mittagsschlaf die Müdigkeit am Abend hinauszuzögern. Ein Mittagsschläfchen tut dem Körper gut. Ob es jedoch auch dabei hilft, abends länger durchzuhalten, ist eine andere Frage, auch wenn es auf den ersten Blick logisch scheint. Man könnte glauben, dass man nach einem vorbeugenden Nickerchen viel ausgeruhter und in der Nacht erst später müde wird - und das stimmt tatsächlich. Wenn man ausgeruht ist, dann lässt sich mit einem Mittagsschlaf die Müdigkeit am Abend hinauszögern. Du kannst dann statt beispielsweise nur bis 23 Uhr ein paar Stunden länger durchhalten. In dieser Form vorzuschlafen geht nur zu bestimmten Zeiten: mittags und abends zur normalen Schlafenszeit. Zu diesen Tageszeiten erreicht die Körpertemperatur den Tiefpunkt und der Körper ist für einen Schlaf bestens eingestellt.

    Schlaf-Wach-Rhythmus ist für einen gesunden Schlaf entscheidend

    Neben der inneren Uhr ist auch der sogenannte Schlafdruck für unsere Leistungsfähigkeit verantwortlich. Der Schlaf-Wach-Rhythmus wird von der inneren Uhr gesteuert. Die gibt dem Körper beispielsweise vor, dass du jeden Abend etwa zur gleichen Zeit schlafbereit bist. Der Schlafdruck hängt dagegen von diesem Tagesrhythmus nicht ab, sondern steigt dann an, wenn du länger wach bleibst. Im Tagesablauf sammeln sich im Gehirn bestimmte Substanzen an, die den Schlafdruck immer mehr erhöhen. Im Schlaf baut sich der Schlafdruck effektiv ab: während einer 8-stündigen Schlafphase baut dein Körper den Schlafdruck ab, der sich in den rund 16 Stunden Wachphase angesammelt hat. Deswegen ist ein Mittagsschläfchen so wichtig: Eine halbe Stunde Mittagsschlaf reicht nämlich aus, um abends ein bis zwei Stunden länger durchzuhalten. Dadurch baust du einen Teil des Schlafdrucks ab und du fühlst dich abends weniger müde als sonst zur selben Zeit.

    Fazit

    Der Schlaf lässt sich leider nicht verschieben, das Vorschlafen ist nur bedingt möglich. Wenn du für gewöhnlich sieben Stunden schläfst und plötzlich für zwei Tage komplett auf deinen Schlaf verzichtest, dann kannst du dein Schlafdefizit durch einen 21 Stunden langen Schlaf nicht ausgleichen. Wichtig, wie in vielen Bereichen ist hier auch wieder eine eine hochwertige Bettwäsche. Hier wird oftmals Satin-Bettwäsche empfohlen, bzw. gute Spannbettlaken. Du kannst allerdings leichte Schlafmängel am Wochenende ausgleichen, indem du ein bis zwei Stunden länger als unter der Woche schläfst.

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