Den meisten Menschen ist dieses Problem bestens bekannt: Wenn es im Sommer heiß wird und du nachts im Bett liegst und dich von einer Seite auf die andere Seite wälzt, weil du bei diesen Temperaturen kaum einschlafen kannst. Schlafforscher haben entdeckt, dass Menschen in Mitteleuropa nicht richtig schlafen können, wenn die Temperatur im Schlafzimmer 26 Grad und mehr beträgt. Insbesondere bei länger anhaltenden Wärmeperioden heizen sich die Häuser sehr auf, an einen erholsamen Schlaf ist dann nicht mehr zu denken. Am nächsten Tag ist man dann müde und abgeschlagen, die Leistungsfähigkeit sinkt und du denkst schon mit Furcht an die kommende Nacht. Das Wetter kann man selbstverständlich nicht beeinflussen, aber mit einigen Tipps bekommst du auch bei Hitze ausreichend viel Schlaf. Mit den folgenden Tipps kühlst du den Körper ab und senkst die Raumtemperatur:
1. Vor dem Schlafengehen lauwarm duschen
Es ist völlig normal, du das Bedürfnis verspürst, dich kalt abzuduschen, um dem Körper zumindest eine kurze Erfrischung zu gewährleisten. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, weil man mit einer sehr kalten und langen Dusche das Gegenteil bewirkt. Das kalte Wasser zieht die Blutgefäße der Haut zusammen und der Körper ist nicht mehr in der Lage, die Wärme aus dem Körper effektiv wegzuschaffen. Eine lauwarme Dusche erweitert hingegen die Gefäße, die Poren öffnen sich und die angestaute Hitze kann abtransportiert werden. Bei einem kurzen Bad sollte die Wassertemperatur zwischen 36 und 38 Grad Celsius liegen. Benutze dabei schlaffördernden Badezusätze, wie zum Beispiel Melisse oder Lavendel.
2. Nicht nackt schlafen
Obwohl das Gegenteil bei hohen Temperaturen logisch klingt, solltest du eben im Sommer den Pyjama anhaben. Im Schlaf fährt der Körper seine Funktionen runter und man verliert durch Schwitzen bis zu einem halben Liter Flüssigkeit pro Nacht. Wenn es am frühen Morgen frischer wird, kannst du dir aber eine ordentliche Erkältung holen.
3. Vor dem Schlafengehen ausreichend, aber nicht zu viel trinken
An heißen Tagen sollte man viel Wasser trinken, allerdings nicht kurz vor dem Schlafengehen, weil man sonst nachts öfter zur Toilette muss. Alkohol an heißen Tagen ist vor dem Schlafengehen Tabu, weil er den Tiefschlaf stört und das Durchschlafen verhindert. Durch den Alkoholabbau wird der Körper zusätzlich belastet.
4. Entferne Wärmequellen aus dem Schlafzimmer
Das Aufladen von Smartphones oder anderen Gadgets erzeugt Wärme, die das Schlafzimmer unnötig aufwärmen kann. Auch an kalten Tagen sorgt das Verbannen solcher Wärmequellen aus dem Schlafzimmer für einen besseren Schlaf. Ein Mensch heizt mit ca. 100 Watt seine Umgebung auf, ein großer Hund bringt es auf 50 Watt. Deswegen sollte er nach Möglichkeit in einem anderen Raum schlafen. Des Weiteren solltest du nachts alle Elektrogeräte wie Fernseher, Radio oder Computer komplett ausschalten, weil auch sie Wärme abgeben und den Raum zusätzlich aufheizen.
5. Das Schlafzimmer richtig durchlüften und abdunkeln
Abends beträgt die Körpertemperatur etwa ein Grad weniger als am Tag. Bei großer Hitze im Schlafzimmer schafft es der Körper jedoch nicht, seine Kerntemperatur zu senken, deswegen schwitzt man, um den Körper abzukühlen. Das Lüften eines zu heißen Schlafzimmers bringt die Zimmertemperatur runter. Am besten lüftet man das Schlafzimmer bei weit geöffneten Fenstern am Morgen, bevor man aufsteht, und abends vor dem Schlafengehen. Dadurch lässt du viel frische, kühle Luft ins Zimmer. Nachdem du morgens gelüftet hast, solltest du den Raum mit Rollläden oder Vorhängen verdunkeln, damit die Sonnenstrahlen das Zimmer am Tag nicht aufheizen. Du kannst auch das Fenster die ganze Nacht offen lassen, vermeide jedoch die Zugluft (sonst drohen Nackenverspannungen oder Erkältung).
6. Die richtige Bettwäsche
Baumwolllaken, Leinentuch oder leerer Bettbezug? In heißen Sommernächten benutze zum Zudecken lieber nur ein leichtes Baumwolllaken, ein Leinentuch oder einen leeren Bettbezug statt Federbett. Speziell Spannbettlaken, die für den Sommer geeignet sind, spielen hier eine bedeutende Rolle. Es gibt hier spezielle Varianten, die kaum Feuchtigkeit aufnehmen und wodurch man somit nicht schwitzt. Ganz ohne Decke zu schlafen ist ebenso nicht empfehlenswert, weil der Körper während der Nacht abkühlt und du Gefahr läufst, dir eine Erkältung zuzuziehen. Aus diesem Grund solltest du auch nicht nackt schlafen, sondern mindestens leichte Nachtwäsche tragen.
7. Nur leichte Kost vor dem Schlafengehen
Schwere und saftige Mahlzeiten abends zu sich zu nehmen stört den Schlaf, weil sie dir schwer im Magen liegen und dich beim Einschlafen hindern. Fette oder kohlenhydratreiche Mahlzeiten sollten spätestens bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen verzehrt werden.
8. Versuche nicht, den Schlaf zu erzwingen
An heißen Sommertagen kann es vorkommen, dass du Probleme beim Einschlafen haben wirst. Solltest du dich jedoch nach einer halben Stunde immer noch im Bett wälzen, dann steh lieber auf und beschäftige dich mit irgendetwas, zum Beispiel mit Lesen. Bereite dir vielleicht einen Kräutertee mit Melisse oder Lavendel zur Beruhigung zu und setz dich auf keinem Fall unter Druck. Denn Schlaf zu erzwingen bringt in der Regel nichts, du wirkst nur noch gestresster und das Einschlafen wird weiterhin erschwert. Und zerbreche dir keinen Kopf darüber - im Sommer braucht der menschliche Körper sowieso weniger Schlaf als im Winter.
